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Törggelen



Törggelen gian

Die Überschrift wurde mit Bedacht gewählt. Denn Törggelen , richtiges Törggelen ist ein Gesamtkunstwerk und das muss man sich, wie alles wertvolle im Leben, erarbeiten. In unserem Falle dadurch, dass man nicht mit dem Straßenkreuzer bis vor die Haus- pardon Kellertür vorfährt, sondern indem man sich auf den bevorstehenden Genuss mit einer richtigen Wanderung geistig und körperlich vorbereitet. So entspricht es ja auch dem Ursprung dieses beliebten Brauches. Törggelen kommt nämlich entgegen anderslautenden Gerüchten nicht etwa davon, dass manche Menschen anschließend etwas unsicher auf den Beinen stehen, sondern von lateinisch torquere- und gemeint ist damit das Pressen der Trauben . Dafür verwendete man jahrhundertelang ein eigenes Gerät, die Torggl und nach diesem Gerät war auch der ebenerdige Raum des Weinhofes benannt. Dort fanden sich, wenn der Nuie(Wein) licht wurde, wenn also die Gärung des gepressten Rebensaftes abgeschlossen war, Bauern und Bürger ein, um die Güte des letzten Jahrganges an Ort und Stelle zu überprüfen. Mit der Zeit hat sich daraus das heutige Törggelen entwickelt, das wo es echt und bodenständig betrieben wird zu den schönsten Erlebnissen zählt, die unser Land zu bieten hat. Josef Weingartner hat auch für diesen alten Brauch die passenden Worte gefunden: An den Abhängen des Kranebittberges wächst ein vorzüglicher Weißwein, und im Spätherbst setzen sich zahllose Kolonnen von Brixner Bürgern in Bewegung um den Nuien an der Quelle, bei den Weinbauern selber zu verkosten. Gebratene Kastanien, Nüsse und das harte Brot, das nur ein paarmal im Jahr gebacken wird, passen trefflich zur rassigen Säure des grüngoldenen Weines. Schon der Hinweg in der milden Nachmittagssonne hat seinen eigenen Reiz. Die untermauerten Weinbergterrassen, die Edelkastanien, der Blick hinab ins freundliche Tal, auf die alte Stadt oder auf das malerische Kloster Neustift, das grobe Kugelpflaster des Weges − das alles gehört unbedingt zu einer richtigen Törggelepartie. Noch schöner ist dann der Heimweg, womöglich im Mondenscheine, wenn die oft recht neckischen Geister des Weines ihr Spiel treiben. Bis heute sind die alten Weinhöfe an den Seitenrändern und auf den Mittelgebirgsterrassen des Eisack- und Etschtalestales das klassische Törggelegebiet Südtirols geblieben. In der getäfelten Stube oder draußen unter dem Nußbaum wird wie eh und je ein ehrlicher Eigenbau aufgeschenkt, der Speck präsentiert sich in den (Süd-)Tiroler Landesfarben rot und weiß und das Wichtigste, die köstlich schmeckenden Kastanien dürfen natürlich auch nicht fehlen.